Daten: Ja, nur... welche?

"Es ist alles in den Daten - aber Daten sind nicht alles".
Wer schon einmal eine hoch komplexe Analyse von Körperdaten praktisch jeglicher Art erlebt hat, weiss, was damit gemeint ist: je nach dem, wie man die Resultate betrachtet, kann man daraus schliessen, dass man den Gipfel der Gesundheit erreicht hat - oder demnächst sterben wird.
Auch wenn das ein wenig reisserisch ausgedrückt ist, hat es gerade und um den Sport eine grosse Relevanz: wir produzieren rund um die Uhr Daten, die uns praktisch alles sagen könnten, das jedoch nicht tun, weil... ja, warum eigentlich?
Bei obseed.me haben wir hier zwei Probleme identifiziert:
- Der Fokus liegt oft nicht auf den Daten, die uns wirklich helfen würden.
- Der Zusammenhang oder nur schon die Möglichkeit, Dinge in Zusammenhang zu bringen, fehlt.
Teil 1: Welche Daten sind für uns wichtig?
Sprechen wir von Daten rund um den Sport, ist der Fokus meist relativ einseitig und wir konzentrieren uns gerne auf sogenannte "Primärdaten". Dazu gehören:
- Trainingszeit
- Trainingsdistanz
- Leistung
- Geschwindigkeit (km/h)
- Pace (min/km / min/100m...)
- Herzfrequenz
Es handelt sich hierbei also um Daten, die wir direkt im Training erheben und von denen wir glauben, dass sie uns sagen, ob wir auf dem richtigen Weg sind: steigt unsere Leistung, muss das zwangsläufig gut sein, ebenso bei der Geschwindigkeit, der Distanz, der Pace... Das ist auch nicht grundlegend falsch, doch verbirgt sich hier ein erstes, grosses Risiko: diese eher einseitige Art von Zahlen und Fakten ermöglicht in erster Linie den Schluss, dass "mehr", "härter", "weiter" und "intensiver" valide Schlüsse zur Trainingssteuerung sind.
Es hilft, sich zu fragen, WAS die Daten zeigen. Primäre Daten geben vor allem eines wieder: WAS der Körper gerade tut.
Uns interessiert hingegen viel mehr, WIE es der Körper tut...
Auftritt: die Daten der Peripherie.
Unter peripheren Daten verstehen wir Dinge, die wir zwar meist automatisch, manchmal absichtlich rund um den Sport aufzeichnen, denen wir jedoch selten die Beachtung schenken, die sie verdienen - aus zuvor genanntem Grund, auf den wir gleich noch eingehen. Zu diesen Daten gehören (unter Anderem):
- Schlafzeit
- Schlafrhythmen
- Schlafphasen
- Ruhepuls
- Herzfrequenzvariabilität
- Regelmässigkeit des Trainings
- Erholungswerte
- Gesamtbelastung
- Stressbelastung
- Körpertemperatur
- Gewicht
- Blutzucker
- Blutdruck
- Aufgenommene Energie
- Verbrauchte Energie
- ...
Die Liste lässt sich beliebig verlängern. Dies sind Daten, die uns auch abseits einer Laboruntersuchungen Aufschluss darüber geben, WIE der Körper die Primärdaten produzieren kann. Ein einfaches Fazit ist, dass alles, was in der Primären Datenerhebung an Positivem wie Negativem geschieht, seinen Ursprung in der Peripherie hat. Es würde sich also mehr als lohnen, diesen Dingen mehr Beachtung zu schenken. Denn: Hier handelt es sich ausschliesslich um Zahlen, Daten und Fakten, die sich letzten Endes auf die Gesundheit beziehen, also nicht nur für Topsportlerinnen und -Sportler relevant sind, sondern für... alle.
Ohne Gesundheit kein Sport - so einfach ist das. Und wenn uns die Peripherie sagen könnte, dass das Training zu intensiv, zu locker oder gerade richtig ist... wäre das nicht toll?
Teil 2: Kausalität und Korrelation
Eine der ganz grossen Schwierigkeiten auf diesem Gebiet besteht daraus, dass der Weltmarkt eine Unmenge an Geräten und Wearables anbietet, von denen die meisten für sich die Aufgabe, für die sie konzipiert wurden, erstklassig erledigen. Es gibt mehr und mehr klinisch validierte Gadgets im Bereich der Gesundheit, angefangen bei Fingerringen, welche das Schlaftracking auf nahezu Laborebene erlauben bis hin zu Körperanalysewaagen, die nahe an die Datenpräzision eines Röntgenscans herankommen.
Und es geht noch weiter: die meisten von uns sind heute mit irgendeinem dieser Wearables ausgerüstet, nicht selten mit zwei oder noch mehr, teils werden auch noch zusätzliche Geräte verwendet.
Das führt zu einer Situation, die letzten Endes zwar das Potenzial für mehr Leistung, Gesundheit, Wohlbefinden birgt, es gleichzeitig jedoch auch VERbirgt: mit jedem einzelnen Gerät kommt eine neue App, die es zu pflegen gilt, ein neues Abonnement, das man lösen muss, Zeit, die man aufwenden muss, um sie zu verstehen.
Wir wiederholen uns: es geht noch weiter. Daraus ergibt sich schnell ein Schwebezustand dauerhafter Information rund um das, was der Körper tut und wie er es tut - leider aber ohne wirklichen Schluss daraus ziehen zu können.
Unser Ansatz: Wahlhoheit
Dieser Sachverhalt lag uns bei obseed.me schon eine Weile auf dem Magen - vielleicht sogar wortwörtlich? Die Daten hätten es wohl gezeigt... - was dazu führte, dass wir unseren Userinnen und Usern nun die Möglichkeit bieten, nicht nur ihre Daten zu analysieren, sondern auch zu entscheiden, welche Daten sie von welchem Gerät sehen möchten.
"DIESES Gerät zeichnet meinen Schlaf sehr gut auf, DIESE Uhr ist im Sport aber viel besser..."
Euer Feedback, unsere Aktion:
In den Einstellungen erlaubt obseed.me nun, direkt verschiedene Profile von unterschiedlichen Herstellern zu verknüpfen und dann zu entscheiden, welche Daten für welche Aussage / Analyse bevorzugt werden.
Diese Funktion ist derzeit einmalig und wir sind überzeugt, dass wir damit einen wertvollen Beitrag dazu leisten können, den unseren Userinnen und Usern nicht nur zu mehr Energie im Sport und Alltag zu verhelfen, sondern auch eine aktive Stütze bei ihrer Gesundheit zu sein.
Wir bieten die Möglichkeit, Langzeitanalysen zu den verschiedensten Themen vorzunehmen, nachzuvollziehen, wie sich verschiedene Verhaltensweisen und / oder Trainings auf unseren Körper auswirken und legen damit die Basis für eine neutrale, ungeschönte, aber auch einmalig aussagekräftige Entscheidungsgrundlage für die Zukunft.
Wir nennen dies die "DNA der Leistung": die Faktoren, welche uns als Menschen auf jeder Ebene besser machen.